KI-Update Deep-Dive: Das neue AI-Office der EU nimmt Gestalt an

Der AI Act ist beschlossen, nun geht es an die praktische Umsetzung. Eine zentrale Rolle soll dabei das AI Office einnehmen.

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Mit dem AI Act hat die Europäische Union kürzlich ein Gesetz zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz auf den Weg gebracht. Noch in diesem Sommer soll es ins Amtsblatt kommen, in Anwendung gelangt es stufenweise. Manche KI-Anwendungen sind damit sofort verboten, andere haben Schonfristen von einigen Monaten, bis sie zu gewissen Regulierungen beziehungsweise Zertifizierungen verpflichtet sind. Das unterscheidet sich je nach Risiko-Einstufung. "Gleichzeitig wollen wir aber keine Innovationsbremse sein", betont die Europaabgeordnete Svenja Hahn (FDP/Renew Europe) im Gespräch. Diese Sorge hatten die Industrie und teilweise auch die Mitgliedsstaaten umgetrieben.

Ein zentraler Baustein des neuen Regelwerks ist das sogenannte AI-Office, das bei der EU-Kommission angesiedelt sein wird, konkret bei der Generaldirektion für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologie, der DG Connect. "Das AI-Office wird eine Schlüsselrolle spielen bei der Rechtsdurchsetzung und Koordination zwischen den Mitgliedstaaten", erklärt Hahn. Noch sei aber unklar, wie genau das AI-Office personell besetzt und strukturiert sein wird. "Da erwarte ich von der Kommission mehr Transparenz und dass wir im Parlament angehört werden."

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Zu den Aufgaben der neuen Behörde wird unter anderem gehören, die Einhaltung der Regeln für "General Purpose AI" wie Sprachmodelle zu überwachen. Es dient auch als zentrale Anlaufstelle für die internationale Zusammenarbeit. Außerdem soll ein unabhängiges Expertengremium die Entwicklung der KI-Technologie analysieren und Anpassungen der Regeln vorschlagen. "Das KI-Gesetz darf keine statische Angelegenheit sein, sondern muss sich weiterentwickeln", meint Hahn.

Für Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln oder nutzen, bringt der AI Act einigen bürokratischen Aufwand mit sich. Vor allem kleinere Firmen könnten damit Schwierigkeiten haben, fürchtet die Liberale. "Da müssen wir aufpassen, dass wir europäische Startups und Mittelständler nicht benachteiligen gegenüber der Konkurrenz aus den USA oder China." Auch bei der Definition von Hochrisikobereichen wie Bildung habe man "vielleicht aus Angst zu viele Regeln geschaffen".

Podcast: KI-Update

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Insgesamt hält Hahn den risiko-basierten Ansatz des AI Acts aber für richtig. In den nächsten ein bis zwei Jahren wird sich zeigen, wie gut die Umsetzung gelingt. "Im besten Fall schaffen wir klare, innovationsfreundliche Regeln für eine KI, die unseren demokratischen Werten entspricht", so die Abgeordnete. "Das wäre auch ein Modell, das in die Welt exportiert werden kann."

(igr)